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Goldsuche in Alaska

Goldsuche in Alaska

Die Goldsucher entdeckten nicht nur heiße Länder, zogen nicht nur durch glühende Hitze, durch Wüsten. Es waren bewegliche und unstete Menschen von besonders ausgeprägter, eigenwilliger Mentalität, die überall dort das blinkende Metall aufspürten, wo es sich vermuten ließ. Nichts hinderte sie daran, ihren Wunsch durch Überwindung und unermüdliche Strapazen zu erfüllen. Besessen vom Goldfieber marschierten sie mit den wenigen Habseligkeiten bis ans Ende der Welt. Jeder wurde bald von der seltsamsten Krankheit befallen, dem Goldfieber. Und in Alaska, dem hohen Norden, nannten man sie bald bezeichnenderweise “Klondicitis”.

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Goldwäscher am Yukon, um 1800
Obwohl schon sehr früh Goldfunde in Alaska gemacht wurden, brachten doch die anfänglichen Entdeckungen keinen eigentlichen “rush” hervor. 1848 entdeckte man es in den Kieselablagerungen auf der Halbinsel Kenai. Aber die Ausbeute war mager. Beträchtlichere Goldmengen gewann man in den Jahren von 1871 bis 1872 in Südostalaska. Bei Sitka wurde auch ein Stollen betrieben. Das war, nachdem Amerika 7,2 Millionen Dollar für ein scheinbar wertloses Fleckchen Erde an Russland (1867) bezahlte. Erst in den 80-er Jahren begann ein systematisches Suchen.

Plötzlich wurde im Jahre 1896 am Klondike, einem Nebenfluss des Yukon, Gold in noch größeren Mengen gefunden, als man sich das jemals erträumt hätte. Der Ruf des Goldes verlangte nach Tatendurstigen. 1898 setzte ein Strom von Goldsuchern und Abenteurer nach Alaska ein. Die Nachricht von den sagenhaften Funden im Land der Mitternachtssonne raste mit unaufhörlicher Geschwindigkeit rund um den Erdball. Alle begannen im werdenden Goldrausch zu schwelgen. Phantasievolle Erzählungen kamen in Umlauf, Zeitungen berichteten unaufhörlich. Selbst inmitten des Häusermeeres New York wollte man plötzlich auf eine Goldader gestoßen sein. Nur wenige widerstanden.

“Ich sag euch, Leute, das Gold liegt da und wartet nur, dass man es holt. Niemand kann den Gang der Dinge aufhalten. Es liegt flussaufwrts, und dort müsst ihr mich suchen, wenn ihr mich in der nächsten Zeit finden wollt… Aus der ganzen Welt werden die Leute herströmen, fünfzigtausend Mann stark. Ihr werdet denken, dass die Hölle losgelassen ist.” (Jack London: “Lockruf des Goldes”, 1910)

Kaum waren die Meldungen in aller Munde, schon war es mit der Ruhe am Klondike Valley geschehen. Claims wurden abgesteckt, Wlder gerodet, Hütten gezimmert, und schon glich das Tal einem wilden Ameisenhaufen. Die Enttäuschung kam hinterher. In vielen Landkarten waren falsche Wege eingezeichnet. und die Märchen, man bräuchte angeblich die Klumpen bloß vom Boden aufzuheben, nahmen mit der Erkenntnis der Schwerstarbeit ein Ende. Tatsächlich gehrte zum Job harte, unerbittliche Arbeit. Es war eine Schufterei. Die obere Schicht des Bodens musste erst einmal abgetragen werden, bevor man mit Waschwanne oder Pfanne und Sieb an die eigentliche Goldsuche denken durfte. Doch da der Boden in tieferen Regionen das ganze Jahr gefroren ist, musste er zunächst einmal aufgetaut werden.

Auf große Nuggets stieß man doch recht selten. Hatte man Glück und genügend Gold aus den Bächen gewaschen, sorgte man sich schon um den Transport. Diverse kriminelle Gestalten raubten oft den müheseligen Lohn. Auch die Natur mit ihren eisigen Winden und den riesigen Felsen brachte mancheinen noch vor Erreichen seines Zieles zur Strecke. Schaffte man das Gold erst einmal in eine Stadt hinein, wurde es in Banken deponiert, andere packten es in Kisten oder schafften es in Decken und Koffern nach San Francisco oder sonst wohin, um von ihrer Arbeit in der Heimat ein angenehmes Leben zu führen.

Kaum ließ die Ausbeute am Klondike nach, machte man reiche Funde in Nome und an der Südküste der Halbinsel Seward. Wieder waren alle Bedingungen für ein heies Fieber gegeben, das hchste Grade annehmen sollte. Das Gold wurde am Strand in einem Streifen von etwa 40 Kilometern geschürft. Hier gab es keine Pässe wie am Klondike, die eine natürliche Auslese unter den Abenteuerern schufen. Deshalb vermochte jeder sein Glück zu versuchen.

Im Jahre 1904 setzte dann der Drang auf Lagerstätten des Tanana ein. Doch die dort neugegründete Stadt Fairbanks bewirkte nicht solche Ausmaße wie in Klondike oder bei Nome. Viele pendelten auf dem Yukon hin und her, der die natürliche Verbindung zwischen den drei Orten darstellte.

Der “rush” ist längst verebbt. Dennoch sind die Begriffe Gold und Alaska zu Synonymen geworden. Gold, das einst mit Waschwannen dem eisigen Boden abgerungen wurde, wird heute längst mit maschinellen Anlagen (Bagger) gewonnen. Eine ehemals romantische Suche nach dem großen Glück hat sich zu einem nüchternen Geschäft gewandelt. Nur noch wenige arbeiten im hohen Norden in den Bächen am Klondike auf der Suche nach Gold.

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